Ubud hat nicht nur Handwerk zu bieten sondern auch viele schöne Tempel und natürlich eine grandiose Landschaft. Viele Flüsse stürzen hier durch Schluchten ins Tal. In den Schluchten sieht es auch wie im Urwald da durch die steilen Abhänge ein Bewirtschaftung unmöglich ist.
Und doch haben es die Balinesen geschafft manche Steilhänge in Reisterassen zu verwandeln.
Wir heuerten einen sehr freundlichen Fahrer an, der uns für wenig Geld durch die Gegend fuhr und uns einige Sehenswürdigkeiten zeigte. Fernab der Hauptstraßen sahen wir kleine, urtümliche Dörfer die uns einen schönen Eindruck von den eigentlichen Leben der Balinesen vermittelte. Wir waren froh das uns jemand so individuell und fernab der Touristen durch die Umgebung fuhr. So sahen wir nicht nur die Reisterassen rund um Ubud, sondern auch einen sehr alten Tempel der nur in traditioneller Kleidung betreten werden darf. So durften wir uns einen Sarong (der trad. Balinesische Wickelrock mit Schal) anziehen und den Tempel anschauen, dessen Alter man nur erahnen konnte. Die Statuen in diesem Tempel sind häufig schon arg verwittert was dem Ganzen einen ungeheuren Charme verleiht. Überzogen von einer dicken Moosschicht kann man sehen, dass dieser Tempel schon älter als tausend Jahre sein musste. In den Tempeln findet aber auch ein normales Leben statt. Kinder spielen Federball, es gibt ein Bad, getrennt für Mann und Frau, wo man sich waschen und baden kann.
Zuerst waren wir an den Reisterassen, es war noch früh und kaum Touristen anzutreffen.
Der Ausblick ist grandios, viele Bilder kennt man aus den Reiseführern. Ich machte dort viele Fotos. Weiter ging es zu einer Kaffeeplantage wo auch Kopi Lawag hergestellt wird. Ihr erinnert euch an die katzenartigen Tiere, denen man Kaffeebohnen verabreicht die nach dem Ausscheiden geröstet werden. Der Kopi ist teuer und kann dort probiert werden, was wir aber dankend ablehnten. Wir bekamen aber ohne zu fragen viele Probegetränke serviert, wovon mir persönlich der Kopi Ginseng am besten geschmeckt hat. In dieser Plantage wird Curcuma, Pfeffer, Vanille, Anis und viele andere Gewürze angebaut. Alles biologisch, nur mit Kuhmist gedüngt. Das war sehr lehrreich, vor allem der Geschmack von diversen Kaffeesorten war mir neu. Von dem schwarzen Pfeffer hab ich mir auch etwas gekauft nachdem ein Korn probiert hatte, welcher extrem aromatisch ist. Unser Fahrer brachte uns zurück nach Ubud wo wir recht müde noch was essen waren. In einem Restaurant direkt am Lotus Garden aßen wir balinesisches Essen, im Tempel gegenüber fand gerade eine Legong Tanzvorführung statt die wir sehr gut sehen konnten. Exotischer geht es kaum noch. Am nächsten Morgen sollten wir abreisen und wir konnten noch eine Zeremonie verfolgen, die durch die Straßen zur Wos Schlucht führte. Dort wurden die Altäre, die extra dafür aus Holz angefertigt und geschmückt werden zu Wasser gelassen. Diese sollen den Fluss hinunterschwimmen, was bei dem geringen Wasserstand aber nicht wirklich funktioniert hat. Sie lagen ein paar Meter weiter mit Schlagseite im Fluss. Die Balinesen haben ständig Zeremonien. Zu Vollmond, zu abnehmenden Mond, zu Neumond und überhauptr….die Prozessionen der Hindus sind bunt, exotisch und sehr schön anzuschauen. Begleitet wird dies mit der typischen Gamelan Musik die immer für eine Gänsehaut sorgt.
So fuhren wir denn Mittags aus Ubud ab Richtung Tulamben. Die Fahrt dauerte ca. 3 Stunden. Wir hatten einen anderen Fahrer der nicht ganz so gesprächig war, aber er brachte uns sicher ans Ziel. Was man bei dem Verkehr und der Fahrweise der Balinesen manchmal nicht glauben kann. Überholt wird auch bei Gegenverkehr. Der Andere wird schon bremsen. Der Verkehr ist eh eine Sache für sich. Niemand schimpft, gestikuliert oder regt sich auf. Egal wie blöde man jemand die Vorfahrt geklaut hat. Jeder fährt zwar chaotisch, aber jeder nimmt Rücksicht und man ist immer bremsbereit. In Tulamben angekommen freuten wir uns wieder über die Nähe der balinesischen See und den tollen Ausblick auf den Gayang Agung, der friedlich vor sich hin schlummert.