Nusa Lembongan liegt zwischen Bali und Nusa Penida und ist mit dem Schnellboot in 30 Minuten zu erreichen. Nachdem wir in Sanur den Jetlag auskuriert hatten wollten wir tauchen. Am Mantapoint sollten tatsächlich Mantas zuhause sein, die wollten wir uns mal anschauen. Auf Empfehlung hin buchten wir uns für 5 Tage im Blue Corner Dive ein und buchten dort auch einen Bungalow. Vom Fastboat aus brachte uns die Bootsgesellschaft via Pickup direkt zur Tauchbasis.
Nusa Lembongan ist bekannt für die Seegras-Farmer. Im seichten Wasser lässt sich sehr gut Seegras züchten und nach Japan exportieren. Die Farmer leben nicht nach der Sonne, sondern nach Ebbe und Flut. Setzt die Ebbe um 4 Uhr morgens ein wird auch ab da im seichten Meer gearbeitet. Das Seegras wird gezüchtet und wächst nicht wild. Dafür wird ein Feld mit Holzpflöcken umrahmt. Zwischen diese werden dann die Seegrasrizome an Schnüren befestigt gespannt. Ist das „Seaweed“ groß genug wird geerntet. Die Schnüre werden samt Grün aus dem Wasser geholt und dann an Land abgeerntet und das Seegras anschließend nach Farbe sortiert. Langweilig wird einem also am Strand nie. Die Seegras-Farmer sind eigentlich 24 Stunden beschäftigt und man hat immer was zu schauen.
Lembongan an sich haben wir nicht wirklich erkundet. Der erste Tag nach der Ankunft war mit jeweils zwei Tauchgängen ausgebucht. Das Tauchboot für die Ausfahrt muss sich auch nach den Gezeiten richten. So waren die Tauchgänge von 8 – 12 Uhr geplant was zur Folge hat das man recht früh aufstehen muss.
Wir genossen also den Sonnenuntergang am Beach und gingen dann irgendwann zu Bett. Schlafen war schwierig. Die offene Bauweise der Bungalows hatte zur Folge das man alles hört was draußen vor sich geht. Von schreienden Hähnen (von denen aus dieser Insel wirklich reichlich gibt) bis zum Moped….. die Nacht war nicht toll und entsprechend versuchte ich am Morgen Kaffee zu organisieren um wach zu werden. Das Equipment wurde schnell zusammengebaut, die Locals schleppten alles auf die Boote und los gings. Als erstes wurde der Mantapoint anvisiert, der lässt sich nur betauchen, bzw, beschiffen wenn die Wellen nicht höher als 1.50m sind. Sie waren 1.50 und wir hatten Glück, es schaukelte gut an Board aber wir konnten bei Ankunft die ersten majestätischen Mantas im Wasser entdecken. Gespannt schnallten wir uns die Flaschen auf den Rücken und begannen mit dem Abstieg ins kalte Wasser. (5mm Anzug ist Pflicht, die kalten Strömungen sind wirklich frostig) Als wir die 8m Tiefe erreichten und die meisten noch mit ihrer Ausrüstung beschäftigt waren konnte man schon den ersten Mondfisch erkennen. Er stand über dem Riff und ließ sich putzen. Normalerweise lebt dieser Fisch in der tieferen See bis 1000 Meter Tiefe. Sie kommen in Abständen zur Oberfläche um sich putzen zu lassen. Häufig auch Mehrere gleichzeitig. Staunend betrachteten wir den riesig wirkenden Mondfisch. Nach einer Weile tauchten wir weiter in geringer Tiefe zwischen 10 und 12 Meter. Dann kamen sie so schnell über uns hinweg geflogen … mehrere große Mantas schwebten über uns herand und waren genauso schnell verschwunden wie sie gekommen waren. Sehr Beeindruckend! Mehrmals kreisten die Mantas über uns und wir hingen staunend im Wasser und blickten nach oben. Der zweite Tauchgang im Coral Garden war auch traumhaft. Kein Großfisch, dafür viele bunte Korallen und Fische.
Die Tauchgänge bei den Blue Corner Divers waren gut organsiert und jeden Euro wert. Der Blick über den Strand ist spannend aber wir wurden mit Lembongan nicht richtig warm. Es gibt sicher ruhigere Ecken. Bei uns wurde viel gebaut und gehämmert, gefühlt mindestens 50 Kampfhähne liefern sich nachts ein Schrei-Duell.
Aufgrund der dauernden Lautstärke in der näheren Umgebung des Bungalows und der Tauchbasis hatten wir aber am zweiten Tag schon Fluchtgedanken und verließen Lembongang vorzeitig mit dem Schnellboot Richtung Gili Air.