Eines Morgens lag auf dem Außenriff von Gili Air auf der Westseite eine noble Yacht auf Seite. Nachts hatte es stark gestürmt auf offener See was sich dadurch bemerkbar macht, daß morgens am Strand allerlei Treibgut angeschwemmt wird. Die Tropensturm der in der Zeit von den Philipinen nach Vietnam zog schickte seine Ausläufer nach Indonesien die deutlich spürbar waren.
Eine Chartetyacht eines indonesischen Betreibers lag in Sengigi (Lombok) vor Anker. Der Kapitän und die Crew waren auf Landgang und die Gäste der Yacht waren alleine an Bord.
(Sehr fahrlässig!)
Durch die stürmische See riss die Ankerleine mitten in der Nacht und die Yacht trieb raus aufs offene Meer. Die Gäste waren wohl nicht in der Lage den Motor anzuwerfen und das Schiff in Ufernähe zu halten. So trieb die Yacht mit der recht starken Strömung auf die Gilis zu. Einen halben Kilometer vor der Küste erhebt sich ein Außenriff. Dort knallte die Yacht morgens rein und legte sich auf die Seite. Die Gäste konnten alle unverletzt geborgen werden. Das Bergen der Yacht ist an dieser Stelle aber sehr schwierig und sie blieb dort liegen bis wir abreisten. Eine Bergung wäre vermutlich teurer als eine neue Yacht. Die Stelle an der Yacht auf der Seite liegt ist auch mit Bergungsschiffen nicht zu erreichen. Man müsste mit viel Aufwand einen Schiffskran dorthin bringen und das Boot wieder ins Wasser zu bekommen. Außerdem liegt die Yacht auf scharfem Geröll und Korallen, die sicherlich die Bordwand beschädigt haben. Wie es ausgegangen ist werden wir nie erfahren. Jedenfalls ist keiner der Gäste verletzt worden und alle sind mit einem Riesenschrecken davon gekommen. Ich vermute die Crew und der Kapitän haben zum letzten Mal für diese Gesellschaft gearbeitet. Inzwischen hat man die Yacht sicher ausgeplündert. Die liegt so verlockend das die lokalen „Piraten“ sicher Spass dran haben werden. Bewachen kann man sie in der Schräglage nicht. An Bord kann man sich nicht aufhalten. So liegt sie einsam und verlassen im Außenriff.